Wir verlegen uns in der Früh in die Bucht Vathi. Eine etwas kleinere auf mehr als 300° geschlossene Bucht mit sehr schmalem Sandstrand, einigen Appartements, ein paar Lokalen und einem Luxushotel der Klasse „wer braucht so was?“: Hauptpool, Privatpools bei den Zimmern – und das auf einer Insel mit Wassermangel – einfach abgehoben, weltfremd und verrückt!


Wir stehen mit PHILIA fast exakt am gleichen Platz wie vor einem Jahr 😊. Wir wissen also, dass der Platz sehr sicher ist und haben daher kein Problem PHILIA gleich alleine zu lassen. Schon um 13:30 geht der Bus nach Apollonia. Auf der Insel gehen alle Busse nach Apollonia, denn das Straßennetzt der Insel muss ein Oktopus-Fan angelegt haben: Alle Straßen beginnen / enden in Apollonia. Will man von einem Küstenort in einen anderen – an Apollonia kommt man nicht vorbei!

Wir wollen dort hin, weil wir uns zwei 125er Scooter ausgeborgt haben. Die Insel ist durchaus steil und da schaden ein bisschen Leistung überhaupt nicht. Der Preis – naja – 35€ für 24 h. Wenn ich dem Verleiher erzähle, dass ich mir im Herbst in Athen für 10 Tage ein Auto um 27 € gemietet habe? Für alle 10 Tage gemeinsam, versteht sich.

Wir wollen jedenfalls die schönen Plätze der Insel abklappern. Zuerst durch das Inselinnere bis zu einer Abzweigung nach Kamares, aber nicht direkt sondern über die Berge. Denn ganz oben am Berg liegt ein Kloster mit einem Tiefblick von 700 m auf Kamares. Überwältigend!

Danach geht es steil hinunter nach Kamares, einer nicht wirklich schönen Hafenstadt. Fähranleger mit touristicher Infrastruktur trifft es besser – weil man sowas halt einfach braucht. Was es aber gibt, ist ein unbebaubarer Strandabschnitt im Ende der Bucht. Dort ist der Boden sumpfig und so bleibt dort ein dicker Streifen Natur zwischen den ersten Häusern und dem Meer. Das nützen wir, um uns abzukühlen, denn die Hitze ist bedrückend.

Weiter geht es, nach Apollonia – wohin sonst? Aber nur um sofort weiter zum Kloster Crysopigi zu fahren. Das liegt an der Südküste auf einer Landzunge. Hingemalt, so ein schöner Platz. Rund herum glasklares Meer mit großen, türkis schimmernden Feldplatten. Man kann sich kaum sattsehen.
Von wegen satt:
Satt sind wir nicht, eher das Gegenteil. Also wieder zurück nach Apollonia. Da gibt es genau eine Straße, die allen Tourismus in sich vereint. Lokal an Lokal, Juwelier and Juwelier, dazwischen noch ein paar Fetzentandler und Kunsthändler.
Ganz oben bei der Kirche, da wo eigentlich nichts mehr los ist, ist „unser“ Lokal. Ein Gastgarten mit Weinlauben und einem tollen Blick auf den Sonnenuntergang – sollte gerade einer stattfinden. Und die Besitzer gestalten den Aufenthalt so, als wäre man bei einer Familie zu Gast. Wir kommen gerne hier her.


Erst in der Dunkelheit geht es zurück zum Schiff. Nicht ohne Schrecksekunde, wenn hinter einer Kurve plötzlich ein zotteliger Ziegenarsch in die Fahrbahn ragt.

Am nächsten Morgen ziehen wir vor dem Frühstück schon los. Wir wollen die relative Morgenkühle nützen und die alte Hauptstadt Kastro ansehen. Eine ungewöhnliche Stadt, die da auf einer Klippe klebt. Kleine Häuschen, Treppen überall, aber auch bunte Fenster und Türen – hellblau, das geht überall sonst in den Kykladen



Wie geplant setzten wir uns zum Frühstück in ein kleines Lokal. Wobei, das Wichtigste ist schon um diese Zeit kaltes Wasser. Es ist einfach wieder brüllend heiß. So machen wir dann auch bei der Rückfahrt einen ausgiebigen Halt bei einem Kritikos – Supermarkt. Nicht, weil wir viel brauchen, sondern einfach wegen der Klimaanlage. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Um halb 1 geben wir die Scooter zurück und um 1 geht dann der Bus hinunter nach Vathi, zur PHILIA und zum „kühlen“ Meer (27°).
Aber immerhin, hier ist es gut auszuhalten.
