Korfos – das Ende naht

Korfos ist eine nette, tiefe Bucht, gar nicht mehr weit von Agii Theodori. Kein Wind, kein Segel also Motor. So brummeln wir über den spiegelglatten Saronischen Golf. Die Bucht ist nahezu leer, nur 2 Schiffe stehen vor Anker. Aber etwas abseits ist ein großes Bojenfeld, mit vielen freien Bojen. Es ist also so viel Platz, dass wir uns das in einer großen Rundfahrt ganz genau ansehen, nur um dann erstrecht wieder zum zuerst gewählten Platz zurück zu kehren.

Mit viel Abstand ankern wir neben einem holländischen Boot. Die fordern uns auf, mindestens 30 m Kette zu legen – bei 3 m Wassertiefe?? Wir verstehen es nicht, machen es aber, damit sie eine Freude haben. Doch die währt nur kurz. Die Holländer gehen Anker auf und suchen sich einen anderen Platz. Offensichtlich haben wir ihre Privatsphäre gestört. Jetzt liegen sie halt 70 m vor einer Taverne. Naja, wenn sie meinen.

Wir fangen an, unser Schiff aufzuräumen – wobei, irgendwie bricht da immer Chaos aus. Auf dem kleinen Raum kann man ja nicht einfach irgendwo die Sachen aufstapeln, die wir in 5 Tagen mit nach Wien nehmen wollen. Jeder Platz hat ja schon jetzt eine Funktion und wird gebraucht. Es ist also ein ständiges hin und her räumen, in dem sich die Dinge nur langsam trennen.

Textilien werden in Vakuumsäcke eingeschweißt, aber selbst da lauert eine Frage: Getrennt nach Sorten oder getrennt nach Einsatzzweck. Wir entscheiden uns dafür Sets zusammen zu stellen: Das komplette Bettzeug für 2 Personen in einen Sack. Brauchen wir ein frisches Bett, ist ein einem Sack alles zu finden. Trotzdem werden das wirklich viele Säcke, die jetzt einmal zwischengelagert werden müssen, bevor sie ihren endgültigen Platz finden werden – aber das dauert noch.

Gegen Abend rudern wir an Land und sehen uns um. Ganz besonders interessiert uns die Wassertiefe am Stadtpier. Der ist zwar durch zwei Tavernen zugebaut, aber der Pier ist öffentlich. Eigentlich wollen wir mit PHILIA nicht anlegen – das haben wir heuer noch nie (!) gemacht – aber wir müssen. Für den Winter soll der Windgenerator abgebaut werden und dazu ist es hilfreich, wenn das Schiff an einer Mole liegt. Da kann ich dann den Mast abklappen und ablegen. Das Problem hier ist, dass wir die Wassertiefe an der Mole abschätzen müssen. Bei dem klaren Wasser ist das gar nicht so einfach. Zum Glück geht die Schätzung in die falsche Richtung: Das Wasser ist meist tiefer als es erscheint – ob das mein Ruderblatt auch weiß?

Zuerst aber ein kleines Abendessen in der Taverne Captains Corner – wir sind die einzigen Kunden, was irgendwie verdächtig wirkt, aber das Essen ist perfekt. Papa George, die Taverne daneben, hat halt größere Plakate aufgehängt. Dafür sind die Restaurantkritiken eher „durchwachsen“. Nicht alles was laut ist, ist auch gut.

Dafür lotst und dann Nikos vom Captains Corner an den Steg. Und dann hilft er uns noch den Generator abzubauen. Echt sehr nett! Nur den Mann mit dem Dieseltankwagen können wir nicht überreden zu und an den Steg zu komme. Sabbato only und Benzina only. Egal, dann gehen wir halt bei der Almira 3mal zur Tankstelle. Liegt am Weg, ist einfach und ohnehin billiger.

Wir nützen auch die Chance, bei einem kleinen Laden für „eh alles“ ein paar nützliche Kleinteile zu besorgen. Da findet man alles zwischen Gardena look-a-like Bewässerungssystemen, Ankerketten, Nägel, Entrostungsmittel, Motoröl, Ankerketten und Frostschutzmittel.

Was man halt in so einer Gegend alles brauchen kann