Wir müssen zurück nach Parikia, aber nicht sofort. Erst in ein, zwei Tagen wird Sophie und Felix dort ankommen, aber wir wollen den leichten Wind nutzen, um nach Norden zu kommen.
Die Hoffnung ist, mit dem leichten Rückenwind aus der Bucht zu treiben und dann gegen den ebenso leichten Wind aufzukreuzen. Das mit dem Downwind klappt wiedereinmal – nicht. Es ist einfach zu wenig, um sinnvoll voran zu kommen. 1,5 kt gingen sich vielleicht aus, aber da ist man als Schwimmer schon schneller unterwegs.
Also Motor an und die Ausfahrt genießen. Noch schnell eine Verabschiedungsrunde rund um CHRISTINE I und dann geht’s los. Vorne am Kap, immer noch kein Wind, nutzen wir die spiegelglatte See, um die Kalibrierung des Kompass zu überprüfen. Nur nach Westen gibt es eine Abweichung von 3°. Ich denke, das kann man so lassen. Bevor man da am Kompass alles durcheinander bringt, werden wir das lieber in der Deviationstabelle berücksichtigen. Aber die kommt dann ein anderes Mal dran.

Jetzt werden die Segel gesetzt und der Wind gekitzelt. Bald liegen 3, 3 ½, 4 Knoten an – und keine Welle. PHILIA gleitet dahin, kaum ein Ruderausschlag ist nötig. Alles ist ganz einfach und simpel. Keine Schiffsbewegungen durch Wellen. PHILIA liegt ganz sanft auf der Seite und gleitet einfach dahin.
Selbst die entgegenkommenden Ausflugsschiffe stören uns nicht. Die sind zwar schnell unterwegs, doch immer unter Motor. Damit sind sie gegenüber uns Ausweichpflichtig.

Was sind das für arme Leute, die da viel Geld ausgeben, um mit 10, 20 oder gar 40 Personen in ein Schiff gepfercht zu sein, nur damit es im Urlaub nicht so fad ist. Je nach Tour werden sie bei 1, 2, oder 4 Stränden ins Wasser gelassen. Das schaut dann aus wie eine Entenmutter mit einer ganzen Schar Küken, die da am Wasser durcheinander wuseln. Das ist echt nicht mein Verständnis von Urlaub am Meer
Ein paar Wenden und schon sind wir im Ankerfeld vor Antiparos. Da wollen wir es heute gut sein lassen. Zu sehr locken die Köstlichkeiten der Bäckerei und ein gutes Abendessen bei Manos.

Erst in der Dunkelheit geht es zurück zu PHILIA, die wir vorsorglich schon beleuchtet haben. Kurz noch bei einem großen Katamaran anklopfen, der sich recht knapp vor uns gestellt hat – aber der Abstand passt.

Morgen wollen wir in die Bucht knapp 1 Meile nördlich – Zeit vertrödeln. Glasklares Wasser, kaum Boote rund um uns. Nur hin und wieder kommt aus unerklärlichen Gründen etwas Schwell in die Bucht und schaukelt uns sanft.